Jedoanke üewer Fasteloavend


 Jedoanke üewer


Fasteloavend


Interpret: Laurenz Lingen / Wolfgang Jachtmann

Text & Musik: Laurenz Lingen / Wolfgang Jachtmann

An dieser Stelle möchte ich noch einmal den großen Hülser Heimatdichter Laurenz Lingen, genannt "Lenge Lau"

(1908 - 1996), mit seinem besinnlichem "Jedoanke üewer Fasteloavend" zu Wort kommen lassen. Das von ihm selbst vor über dreißig Jahren auf Tonband gesprochene Gedicht habe ich nach seinem Tod durch Musik und einen Refrain ergänzt. Es drückt seine Trauer über die allgemein nachlassende karnevalistische Begeisterung aus. Gleichzeitig ist es auch ein Appell an die Hülser, sich wieder mehr für die Gemeinschaft, die Freundschaft und den karnevalistischen Gedanken zu engagieren.

Jedoanke üewer Fasteloavend

Text: Laurenz Lingen & Wolfgang Jachtmann

Musik: Wolfgang Jachtmann

 

Strophe:

Manchmo-al denk ekk an die Jo-are,

als Jaköbke dat Zepter schwong.

Wie oll die Hölsche Jecke ens wo-are,

of ärm, of riek, of alt, of jong.

Wat wo-ar dat damo-als doch en Drieve,

ols olles spölde möt dän Doll.

Ja, wie von Fasteloavendsjecke,

die Stro-at wo-are piekevoll.

Refrain:

Do-u sü-eß kin alde Wi-ewer miehr,

on dese Tiet kömp niet mi-ehr wi-er.

Doch maak Desch mah kin Sorje,

denn oß Trina le-äv noch morje.

Wenn we-i die alde Liedsches singe,

donn det jonz Höls wie früher klinge.

On een Deel dat öß klo-ar:

Dat Hölsche Hatt bliff wie et wo-ar.

Strophe:

On ols dän Zoch öß opjetrocke,

dat wo-ar et Schü-enste jeddes Kier.

Jonz Höls wo-ar bongk.

An jeddes Huus hing enne Pöngel

Breetlooksspier.

Kööß dat donn niet noch eenmo-al werde-e

su-e schü-en wie et damo-als he-i ens wo-ar?

Wo olles mötmäck, on sesch freut.

Ös dat vandaach vörr oß su-e schwo-ar?

Refrain:

Do-u sü-eß kin alde Wi-ewer miehr,...

Strophe:

Ekk mööt ne ju-e Ro-at Ösch je-äve.

Dän merkt ösch ollemo-ale jut!

Dre-i Daach long möt dä Jeck ens spi-ele,

dat jö-ev wi-er neue Lebensmut.

On Jaköbke, dä di-en sesch freue.

Hä seit vörr Petrus jonz bestömmt:

"Jetz öß dän Ooreblick jeku-eme,

wo die Hölsche wi-er vernünftesch sind."

Refrain:

Do-u sü-eß kin alde Wi-ewer miehr,...

Gedanken über Karneval

Text: Laurenz Lingen & Wolfgang Jachtmann

Musik: Wolfgang Jachtmann

 

Strophe:

Manchmal denk' ich an die Jahre,

als Jaköbke das Zepter schwang.

Wie all die Hülser Jeckn mal waren,

ob arm, ob reich, ob alt, ob jung.

Was war das damals doch für ein Treiben,

als alles spielte mit den Narren.

Ja, wie von Karnevalsjecken,

die Strassen waren picke(-packe) voll.

Refrain:

Du siehst keine alten Weiber mehr,

und diese Zeit kommt nicht mehr wieder.

Doch mach' Dir mal keine Sorgen,

denn unsere Trina lebt noch morgen.

Wenn wir die alten Lieder singen,

dann wird ganz Hüls wie früher klingen.

Und ein Teil, das ist klar,

das Hülser Herz blebt wie es war.

Strophe:

Und als der Zug ist aufgezogen,

das war das Schönste jedesmal.

Ganz Hüls war bunt.

An jedem Haus hing ein Bündel

Porreestangen.

Könnte es denn nicht noch einmal werden

so schön, wie es damals war?

Wo alles mitmacht, und sich freut.

Ist das heut' für uns so schwer?

Refrain:

Du siehst keine alten Weiber mehr,...

Strophe:

Ich möchte einen guten Rat Euch geben.

Den merkt Euch allemale gut!

Drei Tage lang mit den Jeck mal spielen,

das gibt wieder neuen Lebensmut.

Und Jaköbke, der tät sich freuen.

Er würde Petrus ganz bestimmt sagen:

"Jetzt ist der Augenblick gekommen,

wo die Hülser wieder vernünftig sind."

Refrain:

Du siehst keine alten Weiber mehr,...

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